Wettersteingebirge
Fakten:
Schwierigkeit: schwer
Dauer: ca. 7 Stunden
Strecke: ca. 22,3 Kilometer
Starthöhe: 750m
Gipfelhöhe: 2.962m
Einkehrmöglichkeit: ja
Mit ÖPNV erreichbar: ja
Kurzzusammenfassung: Parkplatz vom Olympia-Skistadion Garmisch-Partenkirchen (750m) – Partnachalm (0:30 / 980m) – Bockhütte (2:10 / 1.052m) – Reintalangerhütte (3:20 / 1.366m) – Knorrhütte (4:45 / 2.052m) – Sonnalpin (6:00 / 5.576m) – Zugspitze (7:05 / 2.962m)
Am 13.09.2020 bin ich auf die Zugspitze (Deutschlands höchsten Berg) im Wettersteingebirge gewandert. Startpunkt der Wanderung war der Parkplatz vom Olympia-Skistadion in Garmisch-Partenkirchen. Die Tagespauschale beträgt 5,- € (Stand 2020). Von Augsburg aus braucht man gute 1 1/2 Stunden mit dem Auto. Für das Navigationsgerät/Handy ist es die folgende Adresse Karl-u.-Martin-Neuner-Platz 1, 82467 Garmisch-Partenkirchen. An schönen Tagen kann der Parkplatz schnell voll werden. Ich war gegen halb 6 Uhr morgens dort und konnte mir einen Parkplatz aussuchen. Ich würde so eine frühe Anreise auch empfehlen, wenn man die Wanderung an einem Tag machen und entspannt mit der Seilbahn wieder runterfahren möchte. Informiert euch vorher, wie der Fahrplan der Zugspitzbahnen ist.
Rechts neben dem Skistadion geht es auf einem geteerten Weg in Richtung Partnachklamm. Bei dem 1. Schilderbaum gibt es nun mehrere Möglichkeiten: man geht durch die Partnachklamm selbst (diese kann man nur während der Öffnungszeiten durchqueren), man geht oberhalb der Partnachklamm in dem man den Weg über die Eiserne Brücke wählt (68 Meter lang und 1914 gebaut) oder man umgeht die Partnachklamm komplett über die Partnachalm. Für die ersten beiden Varianten geht man beim Schilderbaum links, für die dritte Variante geht man rechts. Da die Partnachklamm zu hatte und es bei der Eisernen Brücke Bauarbeiten geben sollte habe ich mich für den Weg über die Partnachalm entschieden.
Der Weg zur Partnachalm fängt direkt mit einer kleinen Steigung an, aber es ist gut machbar. Nach rund einer halben Stunde erreicht man die Alm. Die Partnachalm (980m) hat Donnerstag Ruhetag (außer an Feiertagen), bietet eine Einkehrmöglichkeit und Ferienwohnungen an. Zu der Uhrzeit war sie natürlich noch zu und deswegen hatte ich nur eine kleine Trinkpause eingelegt. Unmittelbar nach der Partnachalm geht es links hinunter. Anfangs verläuft der Weg gerade und dann geht es über lange Serpentinen hinunter. Unten angekommen erkennt man links auch den Eingang zur Partnachklamm. Wir halten uns rechts auf dem Wanderweg 801/E4 in Richtung Zugspitze (10 Stunden), Knorrhütte (6 1/2 Stunden) und Reintalangerhütte (3 1/2 Stunden). Der Weg führt neben der Partnach auf einer breiten Forststraße entlang und mündet dann in schmaleren Wanderweg.
Nach ungefähr 2 Stunden und 10 Minuten erreicht man die Bockhütte. Die Bockhütte (1.052m) bietet eine Einkehr- jedoch keine Übernachtungsmöglichkeit. Die Hütte ist während der Weidezeit von Ende Juni bis zum 2. Sonntag im September durchgehend geöffnet. Schaut zur Sicherheit aber auf der Webseite der Bockhütte nach. Zu der Zeit als ich unterwegs war, hatte sie nur von Freitag 11:00 Uhr bis Sonntag 17:00 Uhr und an Feiertagen offen. Da ich leider jedoch weit vor 11:00 Uhr vorbeigekommen bin, bin ich nicht eingekehrt.
Bockhütte (1.052m)
Es geht weiter an der Partnach entlang durch das Reintal Richtung Reintalangerhütte. Langsam wurde es heller und man kann immer mehr die Berge in der Umgebung erkennen. Ich kann es sehr empfehlen ab und an einfach mal stehen zu bleiben und den Blick schweifen zu lassen.
Die nächste Station, die Reintalangerhütte, erreicht man nach ca. 3 Stunden und 20 Minuten. Die Reintalangerhütte (1.366m) bietet eine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit (insgesamt 132 Schlafplätze) an. Zum Zeitpunkt meiner Ankunft war ich scheinbar zu spät für das Frühstück beziehungsweise zu früh für das Mittagsmenü (oder es war einfach nur ein ungünstiger Zufall) und deswegen konnte ich nicht einkehren – nicht schlimm! Es gibt um die Hütte herum viele Sitzgelegenheiten. Das habe ich genutzt und eine gemütliche Pause eingelegt.
Als nächstes geht im Brunntal durch ein kleines Waldstück und dann über die Wiesen- und Schuttflächen des Oberen Angers. Ab jetzt wird es ein wenig steiler und es zieht sich ein gutes Stück!
Es dauert ein wenig und der nächste Zwischenstopp ist erreicht – die Knorrhütte (2.052m). Von der Reintalangerhütte braucht man ungefähr 1 Stunde und 25 Minuten. Somit erreicht man die Hütte nach einer Gesamtzeit von 4 Stunden und 45 Minuten. Hier kann man einkehren und auch übernachten (119 Schlafplätze). Ich habe mir ein Getränk und ein Stück Kuchen gegönnt - kann ich sehr empfehlen. Während der Pause kann man auch die schöne Aussicht genießen. Zur Knorrhütte kommt man übrigens auch, wenn man die Wanderroute aus Ehrwald (Österreich) nimmt.
Knorrhütte (2.052m)
Nach der wohlverdienten Pause geht es hinter der Knorrhütte auf dem Zugspitzplatt Richtung Sonnalpin. Im Folgenden ein paar Impressionen:
Sogar im Sommer kann es an der ein oder anderen Stelle ein wenig Schnee geben. In der Regel braucht man aber keine Grödel oder Schneeschuhe (zumindest, wenn man in den Sommermonaten unterwegs ist). Nach rund 1 Stunde und 15 Minuten (insgesamt 6 Stunden) hat man zu seiner linken das Gletscherrestaurant Sonnalpin (2.576m) erreicht. Wenn man keine Kraft mehr für das letzte anstrengende Stück hat, kann man mit der Seilbahn von Sonnalpin auf das Zugspitzplateau hochfahren.
Ich habe meine Zähne noch mal zusammengebissen und das letzte Stück in Angriff genommen! Es geht nun über einen steilen Schutthang neben dem Schneefernerhaus (2.650m) hinauf. Dies erfordert noch mal Konzentration, da das Gelände hin und wieder nachgibt. Hat man den Gipfelfelsen erreicht, gibt es einige Drahtseile die bis zum Südwestgrad führen und einen kleinen Klettersteig (ohne Sicherung machbar). Danach geht es auf dem Zugspitzgrad entlang und die letzten Meter Richtung Münchener Haus und der Zugspitze.
Die Zugspitze (2.962m) ist erreicht! Für die gesamte Strecke habe ich etwas über 7 Stunden Gehzeit gebraucht. Beim Münchener Haus kann man einkehren und übernachten. Da viele Leute mit der Seilbahn hochkommen, ist auf dem Zugspitzplateau die Hölle los! Ich bin noch beim Münchener Haus eingekehrt und habe die Aussicht genossen. Vor dem Gipfelkreuz der Zugspitze war die Schlange so lang, dass man bestimmt über eine halbe Stunde hätte anstehen müssen. Dafür war mir meine Zeit zu schade und ich habe ein Bild von der Plattform aus gemacht ;)
Für den Weg nach unten habe ich mich für die Seilbahn entschieden. Falls ihr euch unsicher seid, welche Seilbahn ihr nehmen müsst, fragt beim Ticketschalter nach. Ich bin mit der Seilbahn runter Richtung Sonnalpin und dann mit der Zahnradbahn zurück nach Garmisch-Partenkirchen. Von der Bahnstation muss man dann noch mal ungefähr 20 bis 30 Minuten bis zum Olympia-Skistadion gehen.
Gesamtfazit: Die Wanderung zur Zugspitze ist schwere Wanderung. Zwar ist sie technisch größtenteils nicht schwer, aber durch die Länge von über 22 Kilometern und dem letzten herausfordernden Abschnitt würde ich sie als schwer definieren. Man hat mehrere Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Somit kann man die Wanderung bei Bedarf auch auf 2 Tage strecken. Insgesamt braucht man gute 7 Stunden Gehzeit für den Aufstieg auf Deutschlands höchsten Gipfel.
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